音楽の大福帳

Yoko Nakamura, 作曲家・中村洋子から、音楽を愛する皆さまへ

■山形新聞に掲載された私のエッセー「感じてほしい芭蕉の世界」の独訳・後編です■

2009-04-10 00:12:44 | ■ 感動のCD、論文、追憶等■
■山形新聞に掲載された私のエッセー「感じてほしい芭蕉の世界」の独訳・後編です■

          09.4.10    中村洋子  Yoko Nakamura

★★Ein Stück über den Mogami-Fluss in Nord-Japan,

als Thema dient ein Schifferslied

Yoko Nakamura: Was ich mir wünsche ist, dass die Zuhörer,

wenn sie mein Werk hören,

in die bezaubernde Welt von Matsuo Basho eintauchen.

(der zweite Teil)
   

★Das Thema des „Mogamigawa“ hat die Form von dem Schifferslied.

Charakteristisch ist auch das sich wiederholende Begleitmotiv,

das die Bewegung der Wellen und das Schaukeln des Schiffes darstellt.

Dies eingebunden in die alte Form des Liedes

ergibt etwas wirklich Reizvolles.


★Beim Oberlauf des noch kleinen Baches hatte ich das sprudelnde Wasser,

welches kleine Steine an die Felswand wirft, vor Augen.


★Als nächste folgt ein von mir selbst geschriebenes Wiegenlied.

Man stelle sich eine Mutter vor, die ihr Baby im Arm hält und

es sanft in den Schlaf singt.

Die Mutter sitzt am Ufer, der wunderschöne Fluss fließt friedlich dahin.


★Die nächste Szene ist während der Regenzeit.

Durch den ununterbrochenen Regen, der verdampft,

gibt es über dem Fluss viel Nebel. Es dampft..., es regnet...,

der Nebel, alles fließt unaufhörlich fort.

Das Haiku von Basho dazu folgt hier in freier Übersetzung:

Der den Mai-Regen sammelnde reißende Mogami-Fluss.


★Der Regen im Mai, samidare, ist die alte Bezeichnung für die Regenzeit.

Im heutigen Japanisch nennt man sie tsuyu ,

wörtlich bedeutet das „Ume-Regen“, das bedeutet:

die Regenzeit, in der die Ume-Pflaumen-Bäume Früchte tragen.

Wegen dem alten Mondkalender ist hier von Mai und nicht von Juni die Rede.

Die Regenzeit geht nämlich von Mitte Juni bis Mitte Juli.)


★In der folgenden Szene sehe ich folgendes Bild vor mir: es ist Abend,

das sieht man an den mit traditionellen Vorhängen geschlossenen Fenstern.

Basho sitzt vor einem Andon (einem stehenden Papierlampion)

und schreibt ein Haiku, das allerdings eine Szene beschreibt,

die während der Mittagszeit spielt.

Die Uhr schlägt ruhig und ohne Pause.

★Die letzte Variation ist von folgendem Haiku inspiriert:

Der Mogami-Fluss bringt die Hitze des Tages zum Meer.

Etwas wörtlicher ausgedrückt: Der Mogami-Fluss bringt

den heißen Tag zum Meer.

Dieser Teil ist der Höhepunkt des ganzen Stücks.

Die sengende Hitze im Hochsommer wird durch heftige

Bewegung im ungleichmäßigen Takt dargestellt.


★Die Gitarristen in dem Konzert im Tempel Denzuin,

die das Stück inzwischen regelmäßig aufführen,

waren Akiko Saito und Masahiro Ojiri,

sie sind miteinander verheiratet.

Akiko Saito ist eine international aktive Musikerin,

sie hat zum Beispiel ein Solokonzert in der

New Yorker Carnegie Hall gegeben.


★Viele neue Stücke werden, wenn überhaupt, nur einmal aufgeführt.

Im Falle meines „Mogamigawa“ ist dies glücklicherweise nicht so.

Die Zuhörer wünschten sich immer wieder, dass das Stück in neue

Konzertprogramme aufgenommen werden möge.

Und so wurde es tatsächlich schon mehrmals aufgeführt,

wie zum Beispiel dieses Jahr in Azumino

(in der Präfektur Nagano, siehe Foto).


★Hier nochmal zwei der Haikus:

Der den Mai-Regen sammelnde reißende Mogami-Fluss

Der Mogami-Fluss bringt den heißen Tag zum Meer

Diese beiden Haikus haben wir noch.

Den Fluss, wie Basho ihn gesehen und bereist hat,

gibt es so natürlich nicht mehr.

Aber der Leser, der sich in die Haikus vertieft,

überbrückt Zeit und Raum.


★In meiner Cello-Solosuite Nummer 1, die ich letztes Jahr komponierte,

habe ich den Verlauf, sprich Übergang der Jahreszeiten dargestellt,

beginnend beim Winter und endend im frühen Sommer.

Wolfgang Böttcher, Professor an der Universität der Künste Berlin,

hat die Cellosuite auf CD aufgenommen.

Überall in Deutschland spielte und spielt er sie in verschiedenen

Konzerten und stößt bei den Zuhörern auf ein breites Echo, d.h.

das Werk wird von den deutschen Zuhörern verstanden.


★Im Juni dieses Jahres wurde mein Werk „Leicht verflogene Sommernacht“

von den „Zwölf Berliner Cellisten“,

deren erster Cellist ebenfalls Wolfgang Böttcher ist, uraufgeführt.

In der Zwischenzeit arrangierte ich für dieses Ensemble auch

den „Mogamigawa“.

Demnächst wird das Werk also auch in Deutschland erklingen.

Bashos Mogami-Fluss fließt zu meiner Freude bald auch in Deutschland,

und die Gitarrenversion soll nächstes Jahr auf CD aufgenommen werden.


★Erklärung zum Foto:

Akiko Saito (rechts) und Masahiro Ojiri (links) bei einer Aufführung

des „Mogamigawa“ dieses Jahr (2008) am 6.Juli in der „Azumino Concert

Hall“ in der Stadt Azumino (Präfektur Nagano)


★Bei der vorliegenden Übersetzung,

die David Schicketanz in enger Absprache mit Yoko Nakamura vornahm,

wurden für die deutschsprachigen Leser zusätzliche Erklärungen und

Hintergrundinformationen hinzugefügt,

um den Inhalt besser verstehen zu können.


                   (写真は、シャガの花)
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