Wein, Weib und Gesang

ワイン、女 そして歌、此れを愛しまない輩は、一生涯馬鹿者であり続ける。マルティン・ルター(1483-1546)

大洪水の後で鳩は

2023-12-21 | 文化一般
ベルリンからの生中継を観た。なによりも先々週深刻な体調を理由にベルゲンでキャンセルした指揮者キリル・ペトレンコが元気そうでなによりだった。当夜に定期公演のリハーサルを控えている八十過ぎのピアニストのアルゲリッチが盛んな拍手で迎えられてこれまた元気そうに音楽をしていた。前日のラディオ放送でチェロ主席のクヴァントはベルリナーフィルハーモニカーにイスラエル人が何人いるかということを質問されて、従兄弟さんが誘拐拉致されていた首席ヴィオラ奏者のグロースと今回演奏する辞めたコンサートマスターのブラウンシュタインを挙げていた。ユダヤ系の奏者は何人かいる筈だが、二重国籍でもなくイスラエル国籍は限られるのだろう。

そのアミハイ・グロースと支配人ツェッチマンへのインタヴューが水曜日に流れていたが、毎日一回の食事、そして週一回のシャワー以上に酷かったのは家族の安否が分からないということであったと語っていた。そして今回のチャリティー公演への主唱者となっていた。社会の要求は10月7日のイスラエル市民へのハマスによる虐殺攻撃事件直後に始まっていたが、やはり極東旅行中の親戚の釈放などを契機として比較的短い期間に計画された実態は支配人のWhatsappグループによるオーガナイズということに表れている。

そして最後まで小さな変更はあったようで、今シーズンのレジデンス音楽家に選ばれているリサ・バティシュヴィリまでが飛び入りで出てきていた。コロナ期間中には馬鹿な音楽家たちと連邦政府に補償金を求めるということで大臣に名指しで叱責されていたが、その後のウクライナ侵攻で同様の被害者となったジュージア人としての主張に続き、今回も減点を少しは回復したと思う。

なによりも終曲のブルッフの「コルニドライ」は原曲のチェロでミュンヘンのヘルマン・レヴィ記念の際にペトレンコ指揮で聴いたが、今回はその楽器へのアレンジも異なり、とても素晴らしい感動的な演奏になっていた。しかし、決してシェーンベルクが批判したような絵にかいたようなユダヤ趣味にもなっておらず、ソリストとの深い協調作業が伺われる。それゆえにだろうグロースの演奏も決してヘブライズムや浪漫的なシオニズムのパトスとなっていなかったことをとても評価したい。そしてペトレンコがグロースに与えた音楽的な意志はとても甚大だったと思う。日本公演ではこうしたペトレンコの音楽的な大きさが一つも述べられていないが、その芸術性やユダヤ人としての偉大さは最早歴史上の人物に近いと思う。

そのフィナーレ前に女優のマルティナ・ゲデックによる朗読が最も心動かされた。最初にナチによって亡命を余儀なくされていたブレヒト作「来るべき者に向けて」と題する三部からなるデンマークの土地に因むスヴェンボール詩集からの詩である。それに続けてバッハマン作「洪水の後にが」読まれる。その二つで意味するものはとても大きい。それを聞いて在ベルリンイスラエル大使は何を考えたのだろう。ここにこの催しものの全てがあったと思う。

木曜日は、9月のボッフムでの演奏会から長大なステンアンデルセンのトリオを除いて、二日目の演奏中継録音が西部放送協会から流される。これも初日しか聴いていないので金曜日でより発券状況の進んでいた二日目がどのようになっているのか楽しみである。より大きな反響があったのではなかろうか。特に二曲目はユダヤ人の心理的な感覚に深くかかわる新作の世界初演だった。今年亡くなったジャズパートナーのペーター・ブレッツマンに捧げられている。


BERTOLT BRECHT
AN DIE NACHGEBORENEN

1

Wirklich, ich lebe in finsteren Zeiten!

Das arglose Wort ist töricht. Eine glatte Stirn
Deutet auf Unempfindlichkeit hin. Der Lachende
Hat die furchtbare Nachricht
Nur noch nicht empfangen.

Was sind das für Zeiten, wo
Ein Gespräch über Bäume fast ein Verbrechen ist
Weil es ein Schweigen über so viele Untaten einschließt!
Der dort ruhig über die Straße geht
Ist wohl nicht mehr erreichbar für seine Freunde
Die in Not sind?

Es ist wahr: ich verdiene noch meinen Unterhalt
Aber glaubt mir: das ist nur ein Zufall. Nichts
Von dem, was ich tue, berechtigt mich dazu, mich satt zu essen.
Zufällig bin ich verschont. (Wenn mein Glück aussetzt
Bin ich verloren.)

Man sagt mir: iß und trink du! Sei froh, daß du hast!
Aber wie kann ich essen und trinken, wenn
Ich es dem Hungernden entreiße, was ich esse, und
Mein Glas Wasser einem Verdurstenden fehlt?
Und doch esse und trinke ich.

Ich wäre gerne auch weise
In den alten Büchern steht, was weise ist:
Sich aus dem Streit der Welt halten und die kurze Zeit
Ohne Furcht verbringen
Auch ohne Gewalt auskommen
Böses mit Gutem vergelten
Seine Wünsche nicht erfüllen, sondern vergessen
Gilt für weise.
Alles das kann ich nicht:
Wirklich, ich lebe in finsteren Zeiten!


2

In die Städte kam ich zu der Zeit der Unordnung
Als da Hunger herrschte.
Unter die Menschen kam ich zu der Zeit des Aufruhrs
Und ich empörte mich mit ihnen.
So verging meine Zeit
Die auf Erden mir gegeben war.

Mein Essen aß ich zwischen den Schlachten
Schlafen legt ich mich unter die Mörder
Der Liebe pflegte ich achtlos
Und die Natur sah ich ohne Geduld.
So verging meine Zeit
Die auf Erden mir gegeben war.

Die Straßen führten in den Sumpf zu meiner Zeit
Die Sprache verriet mich dem Schlächter
Ich vermochte nur wenig. Aber die Herrschenden
Saßen ohne mich sicherer, das hoffte ich.
So verging meine Zeit
Die auf Erden mir gegeben war.

Die Kräfte waren gering. Das Ziel
Lag in großer Ferne
Es war deutlich sichtbar, wenn auch für mich
Kaum zu erreichen.
So verging meine Zeit
Die auf Erden mir gegeben war.


3

Ihr, die ihr auftauchen werdet aus der Flut
In der wir untergegangen sind
Gedenkt
Wenn ihr von unseren Schwächen sprecht
Auch der finsteren Zeit
Der ihr entronnen seid.

Gingen wir doch, öfter als die Schuhe die Länder wechselnd
Durch die Kriege der Klassen, verzweifelt
Wenn da nur Unrecht war und keine Empörung.

Dabei wissen wir ja:
Auch der Haß gegen die Niedrigkeit
Verzerrt die Züge.
Auch der Zorn über das Unrecht
Macht die Stimme heiser. Ach, wir
Die wir den Boden bereiten wollten für Freundlichkeit
Konnten selber nicht freundlich sein.

Ihr aber, wenn es soweit sein wird
Daß der Mensch dem Menschen ein Helfer ist
Gedenkt unsrer
Mit Nachsicht.



Ingeborg Bachmann
Nach dieser Sintflut, 1957

Nach dieser Sintflut
möchte ich die Taube,
und nichts als die Taube,
noch einmal gerettet sehen.

Ich ginge ja unter in diesem Meer!
flög‘ sie nicht aus,
brächte sie nicht
in letzter Stunde das Blatt.


参照:
BENEFIZKONZERT DER BERLINER PHILHARMONIKER, RBB Kultur vom 20.12.2023
人類共生を訴える声明 2023-12-16 | 文化一般
ユダヤの旋律「コルニドル」 2021-07-20 | 歴史・時事

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