日本の政治状況と日本緑の党の活動についての個人的な見解を、自分の
覚え書きの意味も含めて書き送ったもの。
Liebe H. -san,
ich wollte mich bei Dir seit einigen Monaten wieder melden.
Zwischendurch war ich zweimal in Japan.
Auf meiner Julireise habe ich Frau S. zuhause besucht und Deinen Brief überreicht.
Sie war sehr dankbar dafür.
Einen weiteren Brief an Frau H. und die „Old Boys“ habe ich auch im Wahlkampfbüro
von Frau H. abgegeben. Ich habe sie nicht persönlich getroffen. Hierfür habe ich
leider danach keine Rückmeldung erhalten.
Nach der Wahl des japanischen Oberhauses, wo S-sans Kollegen sehr beschäftigt waren,
hatte man am 7. September ein Gedenktreffen in Kyoto veranstaltet. Ich konnte leider
nicht daran teilnehmen, weil ich in Deutschland beschäftigt war, aber ich bin von
seinen Freunden gebeten worden, Deinen Brief auch schriftlich ins Japanische zu
übertragen. Das habe ich gerne gemacht. Und so ist Dein Brief bei dem Treffen vor
den Freunden vorgelesen worden. Frau S. war auch dabei.
Das wollte ich Dir mitgeteilt haben. Ansonsten, wie Du sicherlich weißt, haben
die japanischen Grünen für ihre eigenen Kandidaten recht wenig Stimmen bekommen.
In der letzten Zeit denke ich sogar, dass die „grünen Gedanken“ von der jetzigen
Organisation nicht weit gebracht werden könnten. Sie sind, persönlich gesehen,
wirklich sehr gute, nette Leute, aber gesellschaftlich bewegende Impulse sind von
dort aus schwer zu erwarten. Außerdem spielen sie in der Anti-AkW-Bewegung
keine bedeutende Rolle. Die politische Situation, bzw. die Machtverhältnisse
im Parlament sind zur Zeit so einseitig und für liberale Kräfte sehr schwierig.
Hinzu kommt die Massenmentalität in der japanischen Gesellschaft, die sehr
wenig grüne Ansätze darstellt.
Ab Mitte November beginnt die gefährliche Arbeit in Fukushima, die Brennstäbe
aus dem halb zerstörten Kühlbecken herauszunehmen. Wir kommen in eine weitere
wirklich kritische Phase.