Dieses Kapitel erzählt, wie Li Yuanhong nach einer Explosion im Waffenlager von Wuchang fälschlicherweise zum Anführer der Xinhai-Revolution gemacht wurde, wie er trotz Sun Yat-sens Exil die Führung übernahm und sich durch wiederholte Sponsoren finanzierte – ein Beispiel für das Chaos, die Stellvertreterintrigen und den Opportunismus, die den Aufstand prägten.
Er versuchte zehn Aufstände und scheiterte alle zehn Male, doch jedes Mal fand er neue Geldgeber und wurde reicher.
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März 2018.
Im Folgenden geht es weiter mit dem vorherigen Kapitel.
Die Explosion in Wuchang war nicht das Werk der Revolutionäre.
Es scheint ein Unfall gewesen zu sein, verursacht durch einen Soldaten, der ein Pulverfass fallen ließ – aber die Revolutionäre unterlagen demselben Irrtum wie Li Yuanhong.
„Jemand von uns muss sich erhoben haben.“
Im Morgengrauen nach dem Tumult war Wuhan voller echter und improvisierter Revolutionäre, alle im Aufruhr.
Zusammengebracht wurden sie vom japanischen Veteranenoffizier Ohara Takechika, dem Bekannten des exilierten Chinesen Sun Yat-sen, Kawano Chōji, und einer Gruppe japanischer Auswanderer.
Inzwischen wurden die Qing-Truppen von einem deutschen Militärberaterteam organisiert.
Die revolutionäre Farce nahm Züge eines japanisch-deutschen Stellvertreterkriegs an, als Li Yuanhong – versteckt in einem sicheren Haus – entdeckt wurde.
„Sollen wir ihn dem Gemetzel überlassen?“
Doch die Rebellen hatten keinen Anführer.
Sun Yat-sen war wegen Veruntreuungsvorwürfen in die USA geflohen.
„Was wäre, wenn wir den bekannten Li Yuanhong als provisorischen Führer der Revolutionäre einsetzen?“
Die Xinhai-Revolution begann schließlich mit einem Missverständnis.
Solche Flexibilität passte also gut.
Li Yuanhong wurde zum faktischen Anführer der Revolution.
Daher der Begriff „Revolution der Überraschung“.
Sun Yat-sen war in Denver.
Seine Mittel stammten von dem großzügigen japanischen Mäzen Umeya Shōkichi.
Als er in US-Zeitungen vom Aufstand in Wuchang las, kehrte er nicht nach China zurück.
Stattdessen flog er nach New York, dann nach London, erklärte sich selbst zum neuen Führer Chinas und beeilte sich, Gelder zu beschaffen.
Er hatte zehn Aufstände verloren, war jedoch jedes Mal durch neue Sponsoren wohlhabender geworden.
„Wahrscheinlich wieder ein Fehlschlag, aber solange das Geld fließt…“, dachte Sun Yat-sen.
Der amerikanische Journalist George Bronson Lee, der ihn gut kannte, schrieb dies in seinem Werk.
(Fortsetzung folgt…)